Der Umbau - Schlachthausgasse

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Der Umbau

So war es einmal
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Anfang 1985 kaufte die Familie Seefeld, das vom Abriss bedrohte Fachwerkgebäude von der Stadt Bretten.
Die neuen Umbaupläne wurden in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt so gestaltet, dass möglichst viel alte Bausubstanz erhalten bleiben konnte. Auch ein Großteil der inneren Aufteilung und die Geschosshöhen blieben bestehen.
Allerdings war es im Innenbereich teilweise nötig, die Fachwerkmauern weitestgehen von "Lehmwickeln" und - vor allem im Obergeschoss - auch Bruchsteinausmauerungen zu befreien. Wo immer möglich wurde die Fachwerkkonstruktion erhalten und vor allem im Fassadenbereich - wo nötig - rekonstruiert.
Die - nicht denkmalgeschützte - Aussenwand im hinteren Bereich erhielt einen neuen Hauseingang. Während der Umbauarbeiten stürzte diese Bruchsteinwand allerdings teilweise ein. Grund dafür
war ein großer Holunderstrauch, dessen Wurzeln ins Mauerwerk eingewachsen waren. So wurde etwa die Hälfte dieser Wand ebenso wie die Brandschutzmauer zum - neu gebauten - Nachbargebäude in modernen Materialien neu aufgemauert.
Um dem ganzen Haus neue Stabilität zu verleihen, mussten über dem gemauerten Erdgeschoss mehrere Stahlträger eingezogen werden. Auch die Geschossdecke über dem ehemaligen Stallbereich war derart verrottet, dass sie durch eine neue Betondecke ersetzt wurde. Die Naturböden in Stall und Rübenkeller bekamen ebenfalls eine Betonauflage um eine Nutzung als Laden und Büro zu ermöglichen.
Teilweise war die Zwischendecke nur noch auf Grund der zimmermännischen Verzapfung tragfähig, denn irgendwann hatte jemand die Balkenauflagen an der Rückwand abgeschlagen. Dadurch hatte sich auch die ganze Fachwerkkonstruktion um mehrere Zentimeter zur Strassenseite geneigt. Der baubegleitende Statiker sagte daraufhin: "Nach allem, was ich im Studium gelernt habe, dürfte das Haus nicht mehr stehen."
Die Grundmauern des Erdgeschosses bestehend aus zweischaligen Bruchsteinmauern und mussten aufwändig mit einer bauchemischen Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit versehen werden.
Eine Knochenarbeit: Im Abstand von 30 cm waren 35mm starke Löcher mit der Hilti bis tief ins Mauerwerk zu bohren. Und jedes Mal wenn der Bohrer auf eine Fuge traf, saß er fest und die Maschine versetzte dem Bohrenden einen heftigen Schlag.
Die Fachwerkfassade war - obwohl dies zunächst nicht den Anschein hatte - noch gut erhalten, sodass nur ein Gefach im ehemaligen Küchenbereich ersetzt werden musste.
Eine Kompletterneuerung war allerdings beim Dach nötig. Nach einer Begradigung wurde es in seiner alten Form als Krüppelwalm mit Bieberschwanzziegeln neu eingedeckt.
Lange Diskussionen mit dem Denkmalamt - von dem es auch nur einen minimalen Zuschuss gab - führten zum Einbau "echter" Holz-Sprossenfenster und der heutigen Farbgebung der Aussenwände.
Entsprechend der geplanten Nutzung als Galerie mussten im Obergeschoss gerade Wände geschaffen werden.  Dies geschah, indem die schiefen Fachwerkwände mit vorgesetzten Rigipswänden verkleidet wurden. Das alte "Plumpsklo" ersetzt ein moderner Sanitärbereich neben dem neugeschaffenen rückseitigen Eingang.
Im Untergeschoss wurde die Trennwand zwischen Hausgang und Kuhstall entfernt um Platz für einen kleinen Laden und einen Heizraum zu schaffen.
Auch im Dachgeschoss musste eine nicht mehr tragfähige Fachwerkkonstruktion weichen um einen größeren Vorraum zu schaffen. Und auch die alte steilen Holzstiegen konnten nicht erhalten werden.
Selbstverständlich bedurften auch die Sanitär und Elektroinstallationen einer Erneuerung. Der alte Kamin erhielt ein neues Innenleben durch einen von oben eingeführten Schamotteinsatz, der als Abzug für die neue Gaszentralheizung dient.
Viele Stunden Eigenleistung - vor allem beim Innen- ausbau - sowie viele engagierte Fach-Handwerker trugen dazu bei, dass das Haus Ende1985 mit neuem Leben erfüllt werden konnte.
Rund 300.000 DM kostete die Sanierung trotz vieler Eigenleistungen. Mit Zuschüssen sah es allerdings mau aus, da diese damals in erster Linie für die Schaffung von Wohnraum gewährt wurden. Und eben dies verweigerten die damals geltenden Richtlinien wegen nicht ausreichender Raumhöhen.        
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